Lebensweg des Malers Walter Gemm
27.09.1898: | geboren, als Sohn des Handschuhmachers Max Gemm in Halberstadt, Spiegelstraße 72, zweites von sieben Kindern |
06.08.1899: | Taufe in Liebfrauenkirche auf den Namen Ernst Walter Gemm |
1904-27.03.1912: | Besuch der 7-klassigen "Unterstädtischen Volksschule" in der Bleichstraße |
1912: | Konfirmation in der Liebfrauenkirche |
1912-25.03.1915: | Lehre als Dekorationsmaler bei Malermeister Louis Kriesel |
1916: | Besuch der Kunstgewerbeschule in Magdeburg, Kurse bei Prof. Adolf Rettelbusch |
1917-1918: | Teilnahme am 1. Weltkrieg in Frankreich |
15.01.-26.02.1919: | Militärdienst in Polen und Weißrußland |
April 1919-März 1920: | Stipendium der Halberstädter Buchhorn-Stiftung für ein Studium an der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Fachklasse für Dekorative Landschafts- und Architekturmalerei bei Prof. Adolf Rettelbusch. |
April 1920-März 1921: | Tätigkeit als Entwurfszeichner für Warenverpackungen in den Graphischen Werkstätten Bruchsal. Abendkurse an der Kunstakademie Karlsruhe |
1921: | Eheschließung mit der am 21.02.1901 geborenen Frieda Pohle |
1923: | Niederlassung in Halberstadt als freischaffender Künstler und Graphiker |
02.-17.12.1923: | Erste Ausstellung über den Halberstädter Kunstverein |
05.-19.12.1926: | Erste selbständige Ausstellung im Städtischen Museum |
1928: | Teilnahme mit 19 weiteren Künstlern an der Jahrhundertausstellung des Halberstädter Kunstvereins |
1935: | Großauftrag vom Städtischen Museum Halberstadt, 5 Lebens- und Historienbilder aus der Ur- und Frühgeschichte |
November 1936: | Teilnahme an der Ausstellung Halberstädter Künstler im Gotischen Haus |
1939: | 3 große Ölbilder für den Wartesaal der 2. Klasse des Halberstädter Bahnhofs |
September 1939: | Einberufung in die Deutsche Wehrmacht und Stationierung in Horrem, Bekanntschaft mit Agnes Herweg |
1939-November 1941: | Frankreich- und Rußlandfeldzug. Teilweise Beurlaubung vom Dienst mit der Waffe um das Kriegsgeschehen dokumentarisch und künstlerisch festzuhalten. Erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen. |
18.11.1941: | Starke Blasen- und Nierenbeckenentzündung, Abtransport von der Russischen Front bei Moskau in die Heimat |
02.-09.12.1941: | Lazarett in Wien, Verlegung nach Quedlinburg |
1942-1945: | Genesenen Kompanie in Quedlinburg, heimatdienstverwendungsfähig, zahlreiche Aufträge und Freiräume zum Ausarbeiten seiner Kriegsskizzen |
1942: | Teilnahme mit 4 Kriegsbildern an der internationalen Ausstellung des Oberkommandos der Wehrmacht "Krieg und Kunst" im Wiener Künstlerhaus |
03.02.1945: | Ankauf des ausgestellten Gemäldes "Zerschossene sowjetische Batterie an der Desna" vom Oktober 1941 durch das Heeresgeschichtliche Museum Wien für die Sammlung bedeutender Kriegsmaler aller Zeiten |
08.04.1945: | Zerstörung Halberstadts, Verlust einiger Werke die ausgelagert waren, Wohnung in der Ringstraße 24 nur gering beschädigt |
1946: | Organisation (und Teilnahme an) einer ersten Kunstausstellung heimischer Künstler in Thale, Initiierung einer Erinnerungsmappe mit 12 farbig gedruckten Ansichten Halberstadts vor der Zerstörung, Gründungsmitglied des "Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands" |
1947: | Mitorganisation (und Teilnahme an) der großen Kunstausstellung mit allen Halberstädter Künstlern im Maria-Hauptmann-Stift |
1948: | Mitorganisation (und Teilnahme an) der Aufbauausstellung "Halberstadt ruft!" |
24.09.1948: | Tod seiner Frau Frieda, nach langer schwerer Krankheit |
1950-1951: | Studienreisen an den Ober-Rhein, Schwarzwald, Tirol |
1952: | Eheschließung mit Annemarie Keuthe, die eine Tochter aus erster Ehe mitbringt |
1955: | Mitglied der SED und der Urania-Gesellschaft, später Klub der Intelligenz "Prof. Hans Kehr" |
1950-1960:
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Fertigen vieler Zeichnungen und Gemälde die das Enttrümmern und den Wiederaufbau Halberstadts festhalten und ihm den Beinamen "Chronist mit Stift und Pinsel" einbringen
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29.01.1962: | Ankauf von 5 Zeichnungen durch das Museum für Deutsche Geschichte Berlin |
06.10.1966: | Erhalt des Ersten Kunstpreises der Stadt Halberstadt |
1967: | Gestaltung der Ruine der Franzosenkirche nach seinem Entwurf zu einer Gedenkstätte des 8. April 1945 |
17.03.1973: | Tod nach kurzer Krankheit in Osterwieck. Lungenembolie nach operativer Entfernung eines Blasensteins. |